Conni Biesalski berichtet in ihrem Reiseblog Planet Backpack ausführlich über Destinationen, die sie auf ihrer Bucket List schon abgehakt hat und erzählt dabei auch gerne über ihr Leben als digitale Nomadin. Aktuell arbeitet sie auch an einem E-Book, in dem sie Tipps und Tricks für ortsunabhängiges Arbeiten sammelt. Möchten Sie mehr über ihren Freedom Lifestyle erfahren? Einfach weiterlesen!
Name: Conni Biesalski
Blog: Planet Backpack
Aktueller Standort: Berlin
Letzte Reise: Polen
Nächste Reise: Griechenland
Reiseutensil, das nie fehlen darf: Schlafmaske & Ohrenstöpsel
Am öftesten zu Hause vergessen: Rasierer
Rucksack oder Koffer? Rucksack
Zelt oder Hotel? HoStel
Roadtrip oder Flugreise? Flugreise
Allein, zu zweit oder in der Gruppe? Allein und zu zweit!
Bye, bye Büro! Hallo Sonne und Strand!
Du gibst in Deinem Blog jede menge praktische Tipps für den perfekten Übergangen vom Bürojob zum digitalen Nomadendasein. Der Schritt war sicher auch für Dich kein leichter. Welche Argumente waren schlussendlich ausschlaggebend für Deine Entscheidung?
– Ich war extrem unglücklich mit meinem Leben zu der Zeit, das zum Großteil im Büro und im Bett statt fand (Work/Life Balance? Pfff). Ich fand es deprimierend keinen Unterschied in der Welt zu machen, sondern einfach nur stur ins Büro zu gehen, jeden Tag. Das Wochenende und Feiertage als einzige Rettungsanker.
– Ich empfand meine Arbeit und meine Tage als Wiederholungen, als würde jeden Tag das Murmeltier grüßen.
– Meine damalige Beziehung litt schwer unter meinen Frustrationen. Ich kam mit schlechter Laune nach hause jeden Abend, war lust- und antriebslos.
– Meine mentale und physische Gesundheit war sehr angeschlagen. Fast täglich plagten mich Kopf- und Rückenschmerzen, ständig hatte ich Erkältungen und lag krank im Bett.
– Angestellt sein bedeutet für mich für einen Traum eines anderen zu arbeiten, aber nicht an meinem eigenen. Daher kam ich nicht näher an meine Ziele, die ich mir für mein Leben gesetzt hatte, sondern brachte jemand anderen näher an seine. Das hat mich zutiefst deprimiert.
– 20 Tage Urlaub im Jahr ging gar nicht. Und Urlaubstage anmelden fand ich auch mega shit.
– Ich fühlte mich nicht wie ich, konnte mich und meine Persönlichkeit in einer Büroatmosphäre nicht frei entfalten und weiterentwickeln.
– Winter macht mir schwer zu schaffen und ich kämpfe mit krassen Stimmungen und leichten Depressionen jedes Jahr zu der Zeit.
– Ich fühlte mich generell in meiner Freiheit eingeschränkt. Ich spürte die Ketten, die mich festhielten, und sie taten weh.
Wie Langzeitreisen selbst ist auch das ortsunabhängige Arbeiten nichts für jedermann und jedefrau. Welche Charakterzüge sollte man dafür auf jeden Fall mitbringen?
– Unabhängigkeit und Freiheitsdrang
– Affinität für ein minimalistisches Leben
– Anpassungsfähigkeit an andere Kulturen
– Offenheit zu Lernen
– Ein megahohes Level an Motivation und Feuer unterm Hintern
– Business-Denken
Du hast ja “acht Stunden am Tag hinter einem Schreibtisch im Büro” gegen “praktisch immer und überall” gewechselt. Schaffst Du es unterwegs noch, komplett abzuschalten?
Das Konzept “abschalten” brauch ich ja nur wenn ich zu viel arbeite oder etwas mache, das mir nicht Spaß macht. Urlaub ist für diejenigen gedacht, die Arbeit und Leben trennen wollen oder müssen. Bei mir alles eines – es ist ein holistisches Lebenskonzept sozusagen.
Ich arbeite wie, wo und wie lange das, was mir immer Spaß macht, daher stellt sich für mich die Frage eigentlich nicht.
Wenn ich Lust habe nicht zu arbeiten, arbeite ich nicht. Wenn ich merke, ich mach zu viel, mache ich Yoga oder meditiere (was ich täglich mache). Mir ist mein Leben abseits der Arbeit immer noch sehr wichtig.
Früh übt sich, wer ein Weltenbummler werden will. Wie sehr hat das Austauschjahr in den USA, damals warst Du ja erst 15, deine Reiselust geprägt?
Ich würde sagen das Austauschjahr war der Katalysator für mein restliches nomadisches Leben. Danach war ich zwei Jahre alleine in England und hab dort mein Abi gemacht. Während diesen drei Jahren war der Bann gebrochen, die ganze Welt entdecken zu wollen.
Deutschland war für mich irgendwie nie so interessant wie alles andere, was es da draußen gab. Schon als Teenager bin ich viel in Europa mit dem Rucksack herumgeturnt und mit 20 bin ich dann auf meinen ersten richtigen Backpacking-Trip nach Thailand.
Mittlerweile hast Du schon 40 Länder auf 6 Kontinenten bereist. Könntest Du uns kurz Deine Top 3 Destinationen vorstellen? Oder ist eine solche Auswahl inzwischen schon ein Ding der Unmöglichkeit?
Ich habe leider keine Top Destinationen! Die Frage bekomme ich oft gestellt und ich finde sie für mich persönlich unmöglich zu beantworten. Für mich ist jedes Land in sich selbst spannend. Aber wenn ich es versuche, würden vielleicht momentan diese dabei rauskommen: Nicaragua, Indonesien, Portugal
Welche Destinationen bieten Deiner Meinung nach die besten Voraussetzungen für digitale Nomaden?
Hier ein paar wichtige Aspekte, die ich berücksichtige bei der Ortswahl:
– Lebenskosten/Lebensqualität-Ratio: Was krieg ich für meinen Euro?
– Infrastruktur: besonders Verbreitung und Geschwindigkeit von Wi-Fi.
– Ist schon eine Digitale Nomaden-Community vor Ort?
– Wo will ich sein? Beach, Berge, City?
– Welchen Aktivitäten will ich nachgehen? Surfen, Tauchen, Kitesurfen, Klettern, Snowboarden…
– Was sind die Visa-Bestimmungen bzw. wie einfach ist es ein Visum zu verlängern? (z.B. Thailand nur 30 Tage, Mexiko 6 Monate)
– Wetter! Für die meisten von uns bedeutet das Sonne und warme Temperaturen.
– Moderne, westliche Annehmlichkeiten vorhanden? Gute westliche Restaurants etc.
Es gibt einige Digitale Nomaden-Zentren mittlerweile:
– Chiang Mai in Thailand,
– HoChiMin City in Vietnam,
– Medellin in Kolumbien,
– Bali in Indonesien,
– einige Orte in Mexiko (Playa del Carmen, Puerto Vallarta…).
Steht auf Deiner persönlichen Bucket List aktuell ein Reiseziel besonders fett geschrieben?
San Francisco & Portland. Ende Juni geht’s hin über meinen Geburtstag!
Falls Dich Scotty in diesem Moment an einen beliebigen Ort beamen könnte, welche Koordinaten würdest Du wählen?
Welcher Song weckt bei Planet Backpack derzeit die Lust, wieder die Koffer zu packen?
Owltastic von Dominik Eulberg & Gabriel Andanda.