Ein letzter großer Urlaub vor dem Baby, eine wichtige Geschäftsreise, ein Besuch in der Heimat – es gibt viele Gründe, warum eine Frau auch in der Schwangerschaft auf das Transportmittel Flugzeug zurückgreifen möchte. Viele werdende Mütter machen sich jedoch Sorgen über mögliche Risiken. Wir haben zusammengetragen, was man unbedingt vorab wissen sollte.
Zunächst einmal eine Entwarnung: In den meisten Fällen ist das Jetten mit Babybauch eigentlich kein Problem. Es gibt jedoch bestimmte indirekte Risiken für das Wohl des Kindes, die in der Diskussion sind.
Der größte Feind für Schwangere und Ungeborenes sind zum einen das erhöhte Thromboserisiko – also das Risiko, dass sich, begünstigt durch das längere bewegungslose Sitzen, ein Blutgerinnsel bildet, das wiederum Blutgefäße verstopfen kann -, zum anderen der Stress. Besonders Frauen mit starker Flugangst sollten daher das Fliegen in der Schwangerschaft eher meiden. Gegen eine mögliche Thrombose während des Fluges kann das Tragen von Kompressionsstrümpfen helfen, die den Blutfluß unterstützen und dadurch das Risiko eines Blutgerinnsels senken. Gegen den Stress hilft vor allem eine gute Reisevorbereitung, das letzte, dass eine Mutter sich und ihrem ungeborenen Kind jetzt zumuten sollte, ist eine Last-Minute-Ankunft am Flughafen samt Wettrennen zum Gate oder eine verschärfte Sicherheitskontrolle dank eines im Handgepäck vergessenen Haarsprays.
Ebenfalls diskutiert, aber wissentschaftlich nicht belegt ist das erhöhte Risiko einer Fehlgeburt durch eine geringere Sauerstoffzufuhr während des Fluges. Die Logik hinter dieser Befürchtung ist, dass die Atemluft im Flugzeug weniger Sauerstoff enthält und dadurch wiederum der Fötus unterversorgt werde. Eine Studie aus dem Jahre 2001, bei der zehn Schwangere auf 20 Flugreisen geschickt und währenddessen gesundheitlich überwacht wurden, zeigt jedoch, dass auch während des Fluges bei den Ungeborenen keine Anzeichen von Sauerstoffmangel festzustellen sind.
Wer auf der sicheren Seite stehen möchte, der sollte vor Antritt der Flugreise trotzdem seinen Gynäkologen konsultieren. Doch selbst wenn aus gesundheitlicher Sicht nichts gegen das Fliegen in der Schwangerschaft spricht: Die Richtlinien vieler Fluglinien können einen Strich durch die Reisepläne werdender Mütter machen.
Damit könnten Sie als werdende Mutter am Flughafen konfrontiert werden:
Die Richtlinien für das Fliegen in der Schwangerschaft unterscheiden sich von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft. So erlaubt etwa Air Berlin schwangeren Frauen generell bis zur vierten Woche vor dem errechneten Geburtstermin mitzufliegen. Die Lufthansa wiederum legt als Grenze die 36. Schwangerschaftswoche fest, bis dahin dürfen Frauen, bei denen die Schwangerschaft normal verläuft mitfliegen. Frauen mit Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften dürfen jedoch nur bis zum Ende der 28. Schwangerschaftswoche mit in den Flieger steigen. Auch Billigflieger legen teils strenge Richtlinien an, Ryan Air beispielsweise schließt Frauen ab der 32. Schwangerschaftswoche vom Flug aus.
Generell gilt: Lesen Sie sich die Richtlinien Ihrer Fluglinie vorab genau durch. Vergessen Sie nicht ihren Mutterpass immer dabei zu haben, um gegebenenfalls den Stand ihrer Schwangerschaft nachzuweisen. Und lassen Sie sich ab dem dritten Trimester gegebenenfalls ein Attest ihres Frauenarztes ausstellen, das bestätigt, dass ärztlich nichts gegen den Flug spricht.