Madlen und Lars sind nicht nur unverbesserliche Lateinamerika- und Afrika-Fans. Egal ob solo oder zu zweit, gerne und oft verschlägt es sie auch an andere Orte rund um die Welt. Mit ihren Erlebnisschilderungen bei puriy bieten sie den Lesern jedoch weniger eine Anleitung zum Reisen als vielmehr Inspiration und Motivation. Wie viele sie mit ihren Berichten wohl schon aus dem Haus, der Stadt oder dem Land gelockt haben?
Name: Madlen
Letzte Reise: Im Mai war ich in Mittelamerika (El Salvador, Guatemala, Honduras).
Nächste Reise: Bulgarien.
Reiseutensil, das nie fehlen darf: Neben der Zahnbürste habe ich gern ein afrikanisches Tuch dabei.
Am öftesten zu Hause vergessen: Nicht zu Hause, sondern in meinem Kopf: Pin-Nummern und Passwörter.
Rucksack oder Koffer? Rucksack.
Zelt oder Hotel? In der Natur schlafe ich gern im Zelt, in der Stadt im Hotel.
Roadtrip oder Flugreise? Die meisten meiner Ziele erfordern einen Flug – vor Ort bin ich je nach Ziel mit Bus, Bahn oder Geländewagen unterwegs. Aber eine klassische Roadtripperin bin ich auch nicht.
Allein, zu zweit oder in der Gruppe? Aktuell viel zu zweit, hin und wieder allein, Gruppe nie.
Name: Lars
Letzte Reise: Triathlonreise nach Mallorca.
Nächste Reise: Südamerika.
Reiseutensil, das nie fehlen darf: Handy.
Am öftesten zu Hause vergessen: Nichts, was ich vermissen würde.
Rucksack oder Koffer? Rucksack.
Zelt oder Hotel? Hotel.
Roadtrip oder Flugreise? Um zum Roadtrip zu kommen, muss ich in der Regel eine Flugreise machen.
Allein, zu zweit oder in der Gruppe? Am liebsten zu zweit.
Blog-Url: www.puriy.de
Puriysten auf Reisen
Ihr schreibt ja zu zweit über Eure gemeinsamen aber auch Solo-Reisen. Wie seid Ihr dazu gekommen, zusammen einen Reiseblog zu starten? War puriy für beide der erste Blog?
Madlen: Ich bloggte zuvor ein wenig unter maddyswelt.de, um Familie und Freunde während meiner Reisen auf dem Laufenden zu halten. Der Klassiker.
Lars: Für mich ist puriy der erste Blog.
Wodurch unterscheidet sich puriy von anderen Reiseblogs im World Wide Web?
Madlen: Jeder Blog lebt von dem Blick der Personen, die dahinter stehen. Das macht auch jeden Blog einzigartig – die Geschichten, die Bilder, die Gefühle. Das Herzstück von puriy sind Geschichten und Erfahrungsberichte – weniger Handlungsanweisungen oder Bucket Listen für das Reisen. Wir wollen nicht sagen, wie man es machen muss, sondern einfach durch unsere Erlebnisschilderungen Begeisterung entfachen, sich nach draußen zu begeben, und das muss noch nicht einmal die Ferne sein sondern einfach auch der Schritt vor die eigene Haustür. Denn was wir zwei Stadtnasen durch unsere Reisen gelernt haben, ist der Bezug zu der Natur – auch in der unmittelbaren Umgebung kann man wunderbare Dinge erleben. Und nicht immer ist alles rosarot sondern man erlebt auch hin und wieder unangenehme Seiten oder Grenzsituationen, auf die wir ebenso in unseren Berichten eingehen. Da unser Herz vor allem für Lateinamerika schlägt, findet man auf puriy aber auch Tipps und Veranstaltungshinweise rundum die lateinamerikanische Kultur in heimischen Gefilden.
puriy heißt ja Reisen auf Quechua. Die Bedeutung des Namens erklärt Ihr schon in der Blog-Überschrift, aber wieso gerade Quechua?
Madlen: Weil wir am liebsten in Lateinamerika und Afrika unterwegs sind. Eigentlich wollten wir Reisen auf Swahili wählen, doch “Safari” erschien uns dann doch zu einfallslos und verwechselbar mit einem Safariunternehmen. Also entschieden wir uns für Quechua und zeigen hiermit gleich, in welcher Region unser Fokus liegt.
Könnt Ihr Euch noch an Eure erste Reise erinnern?
Madlen: Meine erste Reise allein ging nach dem Abitur über den großen Teich. In meinen 13 Monaten in den USA machte ich viele Kurztrips. Am meisten faszinierte mich jedoch meine Kurzreise nach Mexiko.
Lars: Als Schüler führten mich meine ersten Reisen mit Interrail über den Süden Europas bis nach Marokko. Dann folgten jedoch Jahre, in denen ich Bands auf ihren Touren durch Europa begleitete. So richtig zum Reisen fand ich erst wieder durch Madlen zurück.
Gab es einen Schlüsselmoment, in dem Ihr das Reisen für Euch entdeckt habt, oder war es eher eine Sache der Gewohnheit?
Madlen: Oh ja. Ein erster Funken wurde bei mir in einer Nacht auf dem Mosesberg auf dem Sinai entfacht. Ich war zwar auch nach Dahab mit einem Rucksack gereist, doch war mir damals noch unbekannt, was sich hinter Backpackern verbarg. Ein halbes Jahr später kaufte ich mir ein neueres Modell und zog los nach Venezuela. Der halbe Flieger war damals voll mit Rucksacktouristen. Diese Reise bleibt mir ewig in Erinnerung – nicht zuletzt weil ich einen wunderbaren Fleck Erde – das Amazonasgebiet – entdeckte. Von da an wurde ich rastlos und nutzte alle meine Semesterferien für Reisen in die Ferne. Mein Herz blieb jedoch in Südamerika hängen.
Lars: Für mich gab es keinen Schlüsselmoment, meine Neugierde trieb mich an.
Wohin ging Eure erste gemeinsame Reise?
Lars: Unser erstes Nahziel war Rügen und Fernziel Tansania. Letztere Reise ist uns beiden noch gut in Erinnerung, da mich Madlen immer wieder bremsen musste, als ich mich von jedem anquatschen ließ und uns in unangenehme Situationen brachte. Danach dachte ich, sie wird nie wieder mit mir so verreisen.
Ihr habt auch ein Buch zusammen herausgegeben. Was erwartet Leser in “Puriysten auf Reisen”?
Madlen: Geschichten, die elf Freunde von ihren Reisen von Südamerika über Afrika, Europa, Asien bis Australien mitgebracht haben. Entstanden ist die Idee am Küchentisch von Freunden, an denen wir uns oft über unsere Reisen austauschten und Abende mit Anekdoten verbrachten. Diesen Enthusiasmus wollten wir auf Papier bringen, ein Spaßprojekt unter Freunden. Aus der Idee zum Buch entstand dann die einer Reiseplattform, die schließlich in einen persönlichen Blog von Lars und mir endete. puriy war geboren.
Falls Ihr euren Partner für die Dauer einer Reise gegen eine beliebige berühmte Persönlichkeit, lebend oder tot, eintauschen könntet, mit wem und wohin würdet Ihr verreisen?
Madlen: Gern hätte ich gemeinsam mit Humboldt den unberührten Urwald im Amazonasgebiet erforscht. Die Zeit der großen Entdecker und Abenteurer hätte mich schon gereizt. Oder ich hätte mich zu Dian Fossey zu den Berggorillas in Ostafrika gesellt.
Lars: Mit Haile Gebrselassie den Great Ethiopien Run bestreiten.
Bloggt Ihr nur oder lest Ihr auch gerne Beiträge anderer Reiseblogs? Bei welchen Kollegen schaut Ihr am öftesten vorbei?
Madlen: Nuestra América. Zu schade, dass die beiden großartigen Geschichtenerzähler von ihrer Reise per Anhalter durch Südamerika zurück sind. Aber ich bin mir sicher, es zieht sie bald wieder in die Ferne.
Lars: Ich komme leider zu wenig dazu, mich auf anderen Blogs umzusehen.
Falls Euch Scotty in diesem Moment an einen beliebigen Ort beamen könnte, welche Koordinaten würdet Ihr wählen? Wieso?
Madlen: 5° 40′ N, 67° 38′ W | Einmal an den Ort zurückkehren, der in mir das Reisefieber entfachte. Jenes Plateau hinaufsteigen und über das schier endlos wirkende Urwaldgebiet schauen. Noch einmal das Gefühl erleben, wie es ist, allein zu sein – scheinbar fernab von der Zivilisation. Und dann hinabzusteigen ans Ufer eines Nebenflusses des Orinocos dem nächtlichen Wetterleuchten und Sternenhimmel zuzuschauen während es aus jeder Pore des grünen Dickichts quakt, zirpt und trällert.
Lars: 27° 43′ 0″ N, 85° 19′ 0″ O | Da ich nach der Höhenluft der Anden auch gern mal die Höhenluft des Himalayas schnuppern möchte.
Welcher Song weckt bei Euch derzeit die Lust, die Koffer zu packen?
Madlen: El Pescador von Totó La Momposina – da steckt so viel Lateinamerika und zugleich Sehnsucht drin. Aber eigentlich schafft das bei mir jedes Cumbia (Digital)-, Salsa- oder auch Moombahton-Stück.
Lars: LA 33 von LA 33.