Der neue Film Lachsfischen im Jemen trägt anscheinend schon Früchte, zumindest wenn es um den jemenitischen Tourismus geht. Seit der Veröffentlichung des neuesten Streifens mit Schauspieler Ewan McGregor ist das Interesse an Jemen als Reise- und Angeldestination in Großbritannien größer den je. Die britische Liebeskomödie gibt es ab dem 17. Mai auch in Deutschland zu sehen. Wir müssen Sie jedoch enttäuschen, Lachsfischen im Jemen gibt es nur im Film.
Die Briten sind verrückt nach der neuen romantischen Komödie mit Ewan McGregor und Emily Blunt. Und anscheinend auch nach Fischen im Jemen. Viele Reisende und Angler, die den Film gesehen haben, halten derzeit Ausschau nach einem Urlaub im Jemen, mit Vorfreude auf idyllische Landschaften, lachsreiche Flüsse und Wadis.
Der Jemenitische Tourismusverband kann sich vor lauter Anfragen und Nachfragen kaum noch retten. Seit dem Kinostart des Films, möchten alle Informationen über Lachsfischen im Jemen. So veröffentlichte der Verband jetzt auch eine Erklärung für interessierte Touristen.
„Seit dem Kinostart des Filmes gab es eine beträchtlicher Zunahme an Gästen auf unserer Internetseite. Die schlechte Neuigkeit jedoch ist, dass Lachsfischen im Jemen nicht wirklich beliebt ist, dafür gibt es hervorragende Möglichkeiten zum Angeln im Meer“, erklärt der Sprecher des Jemenitischen Tourismusverbandes in Großbritannien, Benjamin Carey.
Mann möchte Besucher des Landes nicht mit falschen Vorstellungen in die Irre führen. Im Jemen gibt es keine Lachsfischerei. Auch problematisch ist die aktuelle Sicherheitslage im Land. So warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in das Land am südwestlichen Ende der arabischen Halbinsel:
„Die Lage im ganzen Land ist weiterhin unübersichtlich. Es bestehen erhebliche Risiken durch interne Konflikte, terroristische Anschläge und Stammeskonflikte, die in einzelnen Landesteilen immer wieder aufflammen. Zudem besteht in ganz Jemen die Gefahr, Opfer einer Entführung zu werden. Auch deutsche Staatsangehörige waren hiervon mehrfach betroffen.“
Lachsfischen im Jemen
Die Geschichte dreht sich um Dr. Alfred Jones, gespielt von dem stets gut aussehendem McGregor, einem britischen Regierungsexperten für Fischerei, der vor die Aufgabe gestellt wird, Lachse in die Flüsse von Jemen einzuführen. Alles zum Gefallen eines sehr reichen, angelfreudigen Scheichs und seiner Agentin. Ein Ding der Unmöglichkeit?
Es ist nicht das erste Mal, dass Kinobesucher vor einem Film zum Reisen inspiriert wurden. Noch im April bedankte sich der kasachische Außenminister Jerschan Kasychanow öffentlich bei Sascha Baron Cohen alias Borat, der dem Land einen richtigen Tourismus-Boom bescherte: „Seit dieser Film herausgekommen ist, hat Kasachstan zehnmal mehr Visa ausgestellt.“
Reisen nach Jemen sind jedoch mit zahlreichen Risikofaktoren verbunden. Wenn Sie sich nach Wüsten und Oasen am Meer sehnen, können Sie die sichereren und tourismusorientierten Nachbarländer Oman oder Saudi-Arabien besuchen. Beim Angeln werden Sie jedoch auch dort lange warten müssen, bis ein Lachs zubeißt. Dafür sind die Länder reich an anderen Edelfischen.
Und nur mal nebenbei erwähnt. Der Film wurde nicht in Jemen gedreht. Für die Szenen, die in Jemen spielen, dienten marokkanische Wüstenlandschaften als Kulisse.
Al leidenschaftlicher Angler habe ich mir natürlich den Film angeschaut und war von der Story total angetan. Es zeigt sehr schön, wie das Lachsfisch-Projekt ins Rollen gebracht und umgesetzt wird. Ich habe sogar die Idee, mit meinem gesamten Angelbedarf in den Jemen zu fahren, um mich von dem Fischen in den Flüssen dort zu überzeugen. Aber bis jetzt fehlt es mir immer noch an Zeit und dem nötigen Kleingeld.