Noch in 2013 gab es in ganz Neu-Delhi nur eine Frau, die ihr Geld mit dem Fahren einer Autorikscha verdiente. Heute steigt die Zahl der weiblichen Tuk-Tuk-Fahrerinnen ständig, nicht nur in der Hauptstadt Indiens. Die Frauen freut es, die Männer eher weniger.
Die gelben, grünen, blauen und andere Motorrikschas, auch Tuk-Tuks genannt, sind ein fixer Bestandteil des indischen Straßenbildes. Es ist noch nicht so lange her, da wurden die kleinen Fahrzeuge ausschließlich von Männern durch den dichten, chaotischen Verkehr der indischen Großstädte manövriert. In den letzten Jahren gibt es unter indischen Rikscha-Fahrern jedoch auch immer mehr Frauen. Dies freut nicht nur indische Kundinnen und weibliche Reisende.
Frauen setzten sich hinters Rikscha-Steuer
In 2013 ging die Geschichte von Sunita Chaudarhy um die Welt. Die Inderin war die erste weibliche Tuk-Tuk-Fahrerin neu Neu-Delhis. Eine Frau unter 60.000 Männern. Sie setzte den Grundstein für den Trend, den man derzeit bei Rikscha-Unternehmen rund um Indien spüren kann, vor allem in Großstädten des Landes.
Derzeit lernen Hunderte Frauen in Indien, wie man eine Motorrikscha fährt. Laut den Rikscha-Unternehmen bewerben sich immer mehr Frauen um eine Stelle als Tuk-Tuk-Fahrerin. Die Nachfrage ist da. Viele Frauen bevorzugen eine Frau als Fahrer. Grund dafür ist in erster Linie die Zahl von Gewaltverbrechen gegen Frauen. Auch die Zahl der Beschwerden wegen Belästigungen, die gegen Rikscha-Fahrer eingereicht werden, ist nicht zu vernachlässigen.
Jetzt setzten sich immer mehr Frauen hinters Steuer der Tuk-Tuks und ernten dafür nicht nur Lob. Während indische Kundinnen und Touristen aus dem Rest der Welt die weibliche Alternative begrüßen und meistens auch bevorzugen, sind es Männer, vor allem Kollegen der Rikscha-Fahrerinnen, die ihnen Stolpersteine, zum Beispiel in Form von Beleidigungen oder auch zerstochenen Reifen, in den Weg legen.
Elektro-Rikschas als Hilfsprojekt
Mit der steigenden Zahl von Frauen, die einen Führerschein besitzen, steigt auch das Interesse an einem Fahrer-Job. Wie das Rikscha-Projekt der gemeinnützige Organisation Karuna-Shechen zeigt, könnte ein Fahrer-Training für viele Frauen auch einen Weg aus der Armut darstellen.
In Neu-Delhi wurde in diesem Jahr übrigens auch die erste Busfahrerin eingestellt.