Wer feiert wann ins neue Jahr, warum sterben in Japan jährlich Dutzende Menschen an Reisklößchen und was sagt die Farbe Ihrer Unterwäsche über ihr Glück im neuen Jahr aus? Wir haben für Sie einige schräge Silvesterbräuche von rund um den Globus zusammengestellt.
Hier wird als erstes und als letztes gefeiert
Als erste Menschen auf dem Globus, feiern seit 2011 die Bewohner der Samoainseln ins neue Jahr hinein. Vor 2011 gehörten die Samoaner, die eigentlich östlich des 180. Längengrads und damit jenseits der Datumsgrenze liegen, zu einen der letzten die das neue Jahr begrüßten, um die Zugehörigkeit zum Westen zu betonen, stellte man aber die Uhren einmalig um 24 Stunden vor. Seitdem lässt man hier, 16.000 Kilometer von Deutschland entfernt, am Silvestertag bereits um 11 Uhr unserer Zeit die Sektkorken knallen. 13 Stunden später zischen dann auch in Berlin die Neujahrsraketen in den Himmel. Die Letzten weltweit, die das neue Jahr begrüßen, sind wie immer die Hawaiianer. Um 11 Uhr unserer Zeit, 24 Stunden nach Samoa, wenn so mancher Deutsche noch seinen Kater ausschläft, werden auf der wunderschönen Pazifikinsel die Gläser erhoben. In den USA, zu denen auch Hawaii gehört und dessen Staatsgebiet sich über mehrere Zeitzonen erstreckt, feiert man übrigens ganze fünf Stunden lang Silvester.
Da bleibt Ihnen ein Kloß im Halse stecken – Neujahr in Japan
Um 16 Uhr unserer Zeit beginnt am Silvestertag das neun Tage andauernde Neujahrsfest der Japaner. Eingeläutet wird es von 108 Glockenschlägen von jedem Tempel Japans. Die Zahl 108 steht dabei symbolisch für die Übel des alten Jahres, die damit vertrieben werden sollen. Eine weitere Neujahrstradition ist das Verspeisen eines klebrigen Reiskuchens, dem sogenannten Mochi. Doch dieser hat es in sich, denn der Kloß kann einem wortwörtlich im Halse stecken bleiben: Wegen seiner klebrigen Konsistenz und der Tradition, möglichst viele Mochis zur Feier des neuen Jahres zu essen, kommt es jedes Jahr zu Todesfällen durch Ersticken, was von japanischen Zeitungen in Form von „Neujahrs-Todesstatistiken“ berichtet wird.
Achtung: In Bulgarien hagelt es an Neujahr Schläge!
Dabei ziehen die bulgarischen Kinder mit selbstgebastelten Ruten, den sogenannten Surwakari, von Haus zu Haus und verteilen der Tradition gemäß leichte Schläge auf den Rücken der Bewohner. Die Neujahrsruten bestehen aus den Stängeln der Kornelkirsche und werden mit selbstgebackenen Brezeln und buntem Papierschmuck verziert. Die Kornelkirsche und die Schläge mit ihren Stängeln symbolisiert Gesundheit, denn auch sie ist besonders zäh und widerstandsfähig.
Rote Unterwäsche bringt Glück!
In vielen südlichen Ländern Europas, wie etwa Italien, Spanien und Teilen Frankreichs gehört es zum Brauchtum in der Silvesternacht rote Unterwäsche zu tragen, denn das, schenkt man dem Volksglauben Beachtung, bringt Glück und Leidenschaft für das neue Jahr. Dabei ist es ganz egal, ob es sich nun um sexy Spitzenhöschen oder fiese Liebestöter handelt – solange es rot ist, ist alles erlaubt. In manchen Ländern treibt man es sogar noch auf die Spitze und trägt etwa gelbe Unterwäsche, in der Hoffnung im kommenden Jahr zu Geld zu kommen. Um die Suche nach dem Traumpartner zu beschleunigen, soll das Tragen rosafarbener Dessous helfen.
In Argentinien regnet es an Neujahr Papierschnipsel
Auch wenn es in Argentinien um die Weihnachts- und Silvesterzeit sicher nicht schneit, haben sich die Bewohner des Landes zumindest einen witzigen Silvesterbrauch ausgedacht, um doch noch etwas weiße Pracht in die Straßen zu zaubern. Um sich von den Lasten des alten Jahres zu befreien, verarbeiten die Argentinier an Silvester alte Unterlagen und Papiere zu Papierschnipsel und kippen sie kurzerhand aus dem Fenster auf die Straße. Mit etwas Fantasie entsteht so auch bei 30 Grad Celsius und Sonnenschein der Eindruck dicker Schneeflocken. Weit weniger freut sich jedoch die Müllabfuhr über den dicken Schnipselteppich, die startet so gleich mit etwas mehr Arbeit ins neue Jahr.
Egal wo auf der Welt Sie Silvester und Neujahr verbringen, wir wünschen allen unseren Lesern ein frohes, neues Jahr, voller Wanderlust und aufregender Reiseabenteuer. Prosit!