Eigentlich soll sie ja das Vorzeigeschiff der Flotte der Rostocker Reederei AIDA Cruises sein. Doch nun hat das ARD-Magazin „Plusminus” stichprobenartig Abgasmessungen an Bord der AIDA Prima durchgeführt und die Ergebnisse waren alles andere als prima.
Die Luft an Bord des Kreuzfahrtschiffes sei zum Schneiden, die Konzentration der als besonders gesundheitsgefährdend eingestiften ultrafeinen Partikel, der Crew und Passagiere an Bord ausgesetzt seien, alarmierend. Das ist das Urteil des Bundesgeschäftsführers des Naturschutzbundes (Nabu), Leif Miller. Die Messungen auf die sich Miller in seiner Mitteilung bezieht stammen von Journalisten, die im Rahmen einer Reportage im Februar diesen Jahres mit ihrem Kondensationspartikelzähler die Luft an Deck testeten. Ihre Ergebnisse: Während die Luft vor den Schornsteinen dank der frischen Seeluft völlig unauffällige Messungen produzierte. An der Kunsteislaufbahn in der Abgasfahne hinter dem Schornstein jedoch zeigte das Gerät plötzlich Wertean, die im Durchschnitt bei 68.000 Partikel je Kubikzentimeter lagen, einzelne Ausschläge sogar noch um ein Vielfaches höher. Zum Vergleich: Im belebten Rostocker Berufsverkehr kamen die Journalisten gerade einmal auf 21.300.
Die Reeder von AIDA Cruises zweifeln die Messmethode der ARD-Reporter an, weigern sich aber auch weiterhin mit dem Nabu und unabhängigen Gutachtern offizielle Messungen auf ihren Schiffen durchzuführen.
Es ist nicht der erste Abgasskandal dieser Art im Kreuzfahrtgewerbe: „Bereits im Januar hatte der französische Sender France 3 in dem Magazin “Thalassa” über verdeckte Luftschadstoffmessungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes auf einer Mittelmeerreise berichtet. Dort ergaben Messungen an der Joggingstrecke 307.000 ultrafeine Partikel pro Kubikzentimeter“, berichtet Spiegel online.