Mehrere Pleiten russischer Reiseveranstalter, Sanktionen seitens der EU und der USA sowie die schlechte Wirtschaftsalge im Land wirken sich stark auf das Reiseverhalten der Russen aus. Viele möchten diesen Urlaub daheim verbringen.
Nach Rekordzuwächsen in 2013 befürchtet der russische Tourismusverband, dass die Zahlen der russischen Europa-Reisenden in diesem Jahr um 15 bis 40 Prozent zurückgehen werden. Grund dafür sind unter anderem Sanktionen der EU, Pleiten von wichtigen Reiseagenturen und die schlechte Wirtschaftslage im Land.
Weniger Auslandsurlauber
Von den Sanktionen der EU sind nicht nur Fluggeschichten, wie die Billigairline Dobrolet, oder Vertraute des Präsidenten Wladimir Putin betroffen, die nicht mehr nach Europa einreisen dürfen. Mehr als vier Millionen staatliche Beschäftigte dürfen zum Bespiel nur mit einer speziellen Genehmigung ihrer Vorgesetzten ihren Urlaub im Ausland antreten.
Auch wegen der schlechten Wirtschaftslage können sich immer weniger Russen einen Urlaub im Ausland leisten. Dazu kamen in diesem Sommer noch die Pleiten von fünf großen Reiseagenturen, die der Tourismusbranche eine schlechte Saison bescheren, die sich sogar bei den Besucherzahlen in Deutschland bemerkbar macht.
Deutschland weiter beliebt
Deutschland ist zwar noch immer das beliebteste EU-Reiseland der Russen, vor Spanien und Griechenland, in den letzten Monaten verzeichneten deutsche Hotelbetriebe bei den Übernachtungen von russischen Gästen trotzdem einen Rückgang von vier Prozent. Auf den Campingplätzen betrug der Rückgang der Übernachtungen sogar 10 Prozent.
Russen bleiben daheim
Die bevorzugten Urlaubsregionen der Russen heißen in diesem Jahr Sotschi und Krim. Für diese wird auch im Fernsehen kräftig geworben. Laut einer Umfrage von Wziom möchte jeder zehnte Russe seinen Urlaub auf der Halbinsel verbringen.