All das und noch vieles mehr ist Felicia. Sie bereist schon seit mehr als zehn Jahren unsere Weltkugel als Backpackerin und berichtet in ihrem Reiseblog Travelicia von und über unterwegs. Neben Reisetipps und einer guten Dosis Inspiration versorgt sie ihre Leser, die es ihr nachmachen möchten, auch gerne mit der nötigen Motivation.
Name: Felicia Hargarten
Blog: Travelicia
Aktueller Standort: Berlin
Letzte Reise: Italien (Bologna & Cinque Terre)
Nächste Reise: Spanien (Gran Canaria) ins „The Surf Office“ und im Oktober Brasilien (Fortaleza)
Reiseutensil, das nie fehlen darf: Laptop
Am öftesten zu Hause vergessen: Schwarzbrot
Rucksack oder Koffer? Rucksack natürlich (50 l).
Zelt oder Hotel? Hotel. Nachdem ich einmal 7 Tage in der Mongolei gezeltet habe reicht es für die nächsten paar Jahre.
Roadtrip oder Flugreise? Roadtrip
Allein, zu zweit oder in der Gruppe? Zu zweit.
Kannst Du dich noch an den Moment erinnern, als Dich das Reisefieber gepackt hat?
Auf jeden Fall. Das Reisefieber schlummerte schon immer in mir. Aber so richtig heftig hat es mich gepackt als ich nach meiner Ausbildung als Veranstaltungskauffrau mit Anfang 20 mal eine Woche mit einem Schiff über den Nil in Ägypten geschippert bin. Da habe ich den Duft der weiten Welt geschnuppert und hatte große Weltreisepläne die ich natürlich 9 Monate später direkt umgesetzt habe. Wenn ich mir einmal etwas in den Kopf setze, dann lässt es mich auch nicht mehr los. Seit dieser Reise hat mich das Reisefieber dann erst recht nie mehr losgelassen.

Du bereist ja schon seit mehr als 10 Jahren die Weltkugel. Wie lange dauern in der Regel Deine Reisen und wie lange die Zwischenstopps in der Heimat?
Oh das ist ganz unterschiedlich. Ich habe es schon geschafft in nur zwei Wochen in Tanzania den Kilimandscharo zu besteigen, eine Safari durch den Ngorongoro Krater zu machen und auch noch die Insel Sansibar unsicher zu machen oder durch halb China zu fahren. Das ist aber schon stressig. Am liebsten verreise ich 3-6 Monate. Für einen ganzen Kontinent kann man die Zeit auch gut gebrauchen.
Den Sommer verbringe ganz gerne in Berlin und unternehme kürzere Trips durch Europa. Den Winter über bin ich gerne einige Monate irgendwo auf der Welt.
Gibt es etwas, das Du nach all dieser Zeit auf Reisen noch immer vermisst, wenn Du an Zuhause zurückdenkst?
Das ist ganz klar das Deutsche Essen. Hier gibt es einfach leckere, gesunde Sachen zu günstigen Preisen. So richtig gut kann da nur das Street Food in Südostasien mithalten. Auch einfaches „Sprudelwasser“ (Soda Wasser) sucht man in manchen Ländern lange. Von Schwarzbrot muss ich ja erst gar nicht sprechen…
„Weniger Besitz macht frei!“ Das ist ein Satz aus Deiner quasi Liebeserklärung an den Minimalismus. Was sind Deiner Meinung nach die guten und schlechten Seiten des Reisens als Minimalistin?
Ich bin in der Tat eine überzeugte Minimalistin. Die fehlenden Gegenstände werden durch Erlebnisse und Erfahrungen ersetzt. Es ist also nicht so als das man nur auf etwas verzichtet. Die Gute Seite ist, dass man endlich mal aufhört sich über „Dinge“ zu definieren.
Die schlechte Seite ist vielleicht dass einem dann doch mal ein nützlicher Gegenstand fehlt. Den kann man sich aber ganz schnell kaufen. Es sei denn man ist mitten in der Wüste, im tiefsten Urwald oder sitzt in der Arktis/Antarktis auf einer Eisscholle fest.

Wenn Du an deine Anfänge als Reisebloggerin zurückdenkst, hast Du dich damals gezielt für einen Blog als Geschäftsidee entschieden, oder waren die ersten Einnahmen auf Travelicia nur eine angenehme Nebenerscheinung?
Den Blog habe ich nicht mit der Intention gestartet Geld damit zu verdienen. Vielmehr haben mich Freunde auf einer Einweihungsparty in Berlin dazu überredet. Die Idee das ganze richtig „fett“ zu machen kam erst später.
Travelicia habe ich komplett aus Leidenschaft gestartet und liebe den Blog auch heute noch. Reisen ist einfach das Thema, dass mich mein ganzes Leben lang immer wieder so richtig glücklich gemacht hat. Ich freue mich auch anderen zu helfen ihre Reiseträume zu verwirklichen.
Mittlerweile bist Du schon eine erfahrene digitale Nomadin. Reicht der Reiseblog, um über die Runden zu kommen, oder jobbst Du nebenbei noch immer?
Als Online PR, Online Marketing & Eventmanagerin habe ich über den Travel Blog hinaus auch Aufträge von Unternehmen. Einen guten Überblick findest Du auf meiner persönlichen Webseite www.feliciahargarten.de.
Mittlerweile veranstalte ich mit meinem Freund Marcus sogar eine eigene Konferenz zum Thema ortsunabhängiges Arbeiten in Berlin: Die nächste DNX – Digitale Nomaden Konferenz findet am 4. Oktober 2014 statt. Das ist die perfekte Plattform für alle die sich darüber informieren und auch starten wollen.

Im Juni hast Du zusammen mit Carina von Pink Compass auch ein Mutmacher-Wochenende für Frauen, die nach Information und Motivation für ihre erste solo Reisen suchen, organisiert. Klingt nach einem spannenden Projekt. Wie können wir uns so einen Frauentreff vorstellen?
Gute Frage :). Die Wochenenden mit je 22 reisebegeisterten Frauen waren einfach grandios. Verschiedene Geschichten, verschiedene Pläne und doch alle auf einer Wellenlänge. Der Austausch hat mega Spaß gemacht. Für mich war es total spannend auch mal Leser von Travelicia persönlich kennen zu lernen. Wir sind sicher dass wir damit alle in ihren Plänen bestärken konnten. Es ging um Themen wie: Was ist wenn Freunde / Eltern dagegen sind? In welche Länder kann ich als Frau gut alleine Reisen? Was ist, wenn ich Heimweh bekomme? Wie und wo lerne ich am besten andere Traveler kennen und auch organisatorische Fragen von A bis Z.
Was sind für Dich die Vorzüge und die schönsten Seiten von Solo-Reisen?
Das man wirklich mal die Zeit hat, sich nur „mit sich selbst“ zu beschäftigen, ohne von irgend jemandem beeinflusst zu werden. Dadurch lernt man sich selbst einfach perfekt kennen und weiß besser was man will.
Was war Dein aufregendster Reisemoment? Oder gibt es mittlerweile schon zu viele, um sich für einen entscheiden zu können?
Es gibt einige ja. Für mich sind da meist irgendwelche Adventure Aktivitäten. Absolut aufregend fand ich Wracktauchen in Coron auf den Philippinen. Nie vergessen werde ich auch Ballooning über Bagan in Myanmar oder der Blick über den riesigen Dschungel in Flores, Guatemala.

Welche Destination hat Dich auf Deinen Reisen bisher am meisten beeindruckt und welche sorgte eher für Enttäuschung?
Ich bin immer noch ein absoluter Philippinen-Fan. In Mittelamerika ist mein Lieblingsland Guatemala. Enttäuscht war ich von Bali. Also Bali ist schon nicht total verkehrt aber eben auch nicht ganz so wie man es sich erträumt. Zu viele Menschen, zu viel Verkehr und die meisten Strände haben so hohe Wellen dass man dort nicht einfach so schwimmen kann. Surfen ist natürlich eine andere Geschichte.
Falls Dich Scotty in diesem Moment an einen beliebigen Ort beamen könnte, welche Koordinaten würdest Du wählen?
Breitengrad -16,083333300000000000
Längengrad 145,483333300000030000
(Pssst… Für alle, die die Koordinaten jetzt nicht extra nachgoogeln möchten. Das Ziel liegt in Queensland in Australien, nur einen Sprung vom Great Barrier Reef entfernt.)
Welcher Song weckt bei Dir derzeit die Lust, die Koffer zu packen?
Über den Wolken….ey ey ey….muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…. Hahaha!

Wie werden wir diesen Ohrwurm jetzt wieder los?