2014 reisten insgesamt 1,8 Menschen in die USA. Die Deutschen bilden damit (lässt man die Nachbarländer Mexiko und Kanada außer Acht) die drittgrößte Besuchergruppe in den USA. Neben zahllosen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ist es wohl vor allem das Lebensgefühl, dass das Land so anziehend macht – und eben dessen ganz besondere Einstellung zu gewissen Dingen. Oder können Sie sich vierbeinige Bürgermeister irgendwo anders auf der Welt vorstellen?
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, diesen Beinamen trägt die USA. Und wie unbegrenzt die Möglichkeiten da tatsächlich sind, zeigt sich am Beispiel einiger tierischer Politiker. Und nein, wir denken hier nicht an aktuelle Kandidaten im Präsidentschaftswahlkampf, sondern an bereits gewählte Volksvertreter. Denn in den USA schafften es bereits mehrfach Vierbeiner in öffentliche Ämter.
Da wäre zum einen der Kater Stubbs, der demnächst sein 20jähriges Amtsjubiläum als ehrenamtlicher Bürgermeister der kleinen Ortschaft Talkeetna in Alaska. 1997 wurde das damals nur wenige Monate alte Kätzchen ins Rennen geschickt, als sich die Wähler bei der Bürgermeisterwahl schlicht nicht auf einen Kandidaten einigen konnten beziehungsweise alle Kandidaten ablehnten. Die Facebook-Fanpage des haarigen Bürgermeisters hat fast 5.000 Fans und hier hält Mayor Stubbs seine Wähler (und Fans) auf dem Laufenden über seine wichtigen Regierungsgeschäfte, wie beispielsweise in der Sonne liegen und sich mit Wählern fotografieren lassen.
Doch nicht nur im hohen Norden gibt es einen tierischen Ortsvorsteher. Das Zwölf-Wählerseelen-Dorf Cormorats, Minnesota wählte vor knapp zwei Jahren “Duke the Dog” zum Bürgermeister. Gegen seinen Kontrahenten, Richard Sherbrook, den Inhaber des örtlichen Dorfladens, setzte sich Duke jedoch mit einem „erdrutschartigen Sieg“ durch.
Dies sind nur zwei der Beispiele der jüngeren Vergangenheit, doch die Liste der animalischen Bürgermeister und offiziellen Würdenträger ist überraschend lang. Zwar gibt es in vielen gesetzlichen Regelungen, die entweder explizit einen menschlichen Kandidaten für öffentliche Ämter fordern oder eben solche “Hindernisse” einbauen, wie beispielsweise die eigenhändige Unterschrift des Kandidaten auf seiner Ernennungsurkunde. Tatsächlich geht die Liste der nicht-menschlichen Kandidaten und Würdenträger ganz bis ins Jahr 1938 zurück. Damals gewann Boston Curtis, ein Esel in den Farben der Republikaner, mit 51 zu 0 Stimmen einen Sitz in Milton, Wahsington.
Ob die Wähler mit der Arbeit ihrer vierbeinigen Würdenträger zufrieden sind, lässt sich leicht beantworten: Stubbs beispielsweise wurde mehrfach wiedergewählt und derzeit scheint es auch nicht so, als ob ihm jemand sein Amt streitig machen wollen würde.
Doch auch im Rennen ums höchste Amt der USA hat sich ein (echter) haariger Vierbeiner eingeschlichen. Limberbutt McCubbins ist ein Kater und offiziell als demokratischer Kandidat registriert. Die Idee stammt einem Highschool-Absolventen Isaac Weiss. Limberbutt geht mit dem Slogan “Meow is the time” ins Rennen – und um ehrlich zu sein, man hat schon schlechtere gehört.