Es sind die Zeichen der Annäherung zwischen den USA und der kommunistisch regierten Karibikinsel, die den kubanischen Tourismus zum Erblühen bringen. Viele Touristen wollen der Insel jetzt noch einen Besuch abstatten, da sie befürchten, dass das „ursprüngliche“ Kuba mit der zunehmenden Öffnung langsam verschwinden wird.
Heiße Rumba-Rhythmen in engen Gassen, ein Meer an Oldtimern und verfallene Villen aus der Kolonialzeit, kein Mc Donalds, keine CocaCola, kein Starbucks – sprich keine Globalisierung. Das ist die romantische Vorstellung, die viele von Fidel Castros Kuba haben. Doch mit der zunehmenden Lockerung der Einreisebedingungen für US-Amerikaner und der vorangetriebenen Öffnung der Insel, könnte sich dieses Bild bald drastisch ändern. Erste Zeichen gibt es schon:
Um ganze 11,8 Prozent stieg die Zahl der Reisenden, die sich für einen Urlaub auf der Karibikinsel entschieden im ersten Halbjahr auf 2,1 Millionen. Das gab die offizielle Zeitung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, Granma, am Freitag unter Berufung auf die Statistikbehörde bekannt. Der boomende Tourismus lohnt sich für die sozialistische Insel: Die Einnahmen betrugen im ersten Halbjahr 2016 ganze 1,2 Milliarden US-Dollar (1 Milliarde Euro), 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die meisten Touristen kamen aus Kanada, gefolgt von kubanischstämmigen Amerikanern und US-Bürgern. Der Tourismus ist die zweitwichtigste Einnahmequelle für die sozialistische Karibikinsel. Im vergangenen Jahr spülte der Sektor 1,9 Milliarden US-Dollar in die Kassen. Bis 2030 sollen auf Kuba über 100.000 neue Hotelzimmer entstehen. Viele Beobachter fürchten, dass das „ursprüngliche“ Kuba damit endgültig verschwindet.