Jedes Jahr um diese Zeit strömen knapp eine Million Touristen in das pittoreske Dörfchen Kawazu. Grund dafür ist nicht etwa ein Musikfestival oder ein religiöses Treffen, sondern ein Naturspektakel, welches die dortige Landschaft in ein rosa Blütenmeer verwandelt. Denn noch bevor anderswo in Japan die Blüten knospen, macht sich der Frühling in diesem Dörfchen, auf der Izu-Halbinsel in der Präfektur Shizuoka schon durch eine prächtige Kirschblüte bemerkbar.
Bereits Mitte Februar blühen hier entlang des Kawazu-Flusses jährlich etwa 800 Kirschbäume.
Jetzt liegt das nicht etwa an wesentlich milderen klimatischen Bedingungen oder ähnlichen Faktoren, sondern an einer speziellen Kirschbaumsorte, die „Kawazuzakura“, die in dem kleinen Dorf beheimatet ist.
Dabei blühen die „Kawazuzakura“-Bäumchen nicht nur wesentlich früher als andere Kirschbaumsorten, sondern auch ihre Blütezeit dauert wesentlich länger. Sie hält normalerweise bis Mitte März an.
Die Kirschblüte ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht nicht nur für Schönheit, sondern auch für Aufbruch und Vergänglichkeit. Die Japaner sind verrückt nach den wunderschönen Blüten, die Zeit der Kirschblüte markiert einen Höhepunkt im japanischen Kalender, den Anfang des Frühlings und die bevorzugte Urlaubs- und Reisesaison.
Zu den besonderen Attraktionen zählt in Kawazu auch die nächtliche Beleuchtung der Kirschblüten.