Sie haben das Trinity-College gesehen, ein Bier in der Guiness-Fabrik getrunken und auch St.-Patricks-Cathedral schon bewundert? Wenn Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der irischen Haupstadt alle abgehakt haben, wird es Zeit sich abseits der Touristenpfade zu wagen. Hier ein paar Tipps.
Dublin landet mit knapp mehr als eine Million Einwohner gerade mal auf Platz 88 der Liste der größten Städte Europas. Dementsprechend sind die für diese Größe doch recht ansehlich Zahl an Sehenswürdigkeit, die die relativ kleine Metropole zu bieten hat, auch recht kompakt in eine kleine Innenstadt gepackt. Das heißt, wenn es Sie nicht in die Randbezirke verschlägt, können Sie die einzelnen Attraktionen und historischen Gebäuden gut zu Fuß entdecken. Der Fluss Liffey teilt Dublin mehr oder weniger genau in der Mitte. Zahlreiche Brücken verbinden die Arbeiterviertel im Norden mit den wohlhabenderen Bezirken im Süden. Und trotz dieser Größe passiert es oft, dass tolle aber eben weniger touristische Attraktionen übersehen werden.
Hinter schwedischen Gardinen irischer Art
Das Kilmainham-Gefängnis oder Kilmainham Gaol ist ein solcher eher versteckter Touristenspot und trotzdem steht es auf unserer Liste der Dinge, die unbedingt in Dublin gemacht werden müssen, ganz weit oben. Natürlich handelt es sich hier nicht um ein aktives Gefängnis. Schon 1924 wurde es geschlossen. Heute dient es als Museum, denn in der Geschichte Irlands spielte es eine wichtige Rolle. In dem 1796 erbauten Gefängnis wurden viele irische Rebellenführer und nationalistische Politiker inhaftiert und mehrere von ihnen sogar hingerichtet. Im Hof des Gefängnisses befindet sich daher auch eine Gedenkstätte für die hier hingerichteten Anführer des Osteraufstandes 1916. Doch auch das eigentliche Gefängnis samt Zellen kann, im Rahmen einer Führung, besichtigt werden.
Ein Muss für Kulturliebhaber
Wer das Gefängnis besucht hat, der kann sich von hier gleich weiter auf den Weg zum Irish Museum of Modern Art machen, denn dieses liegt direkt am Ende der Straße vom Gefängnis. Das wohl beeindruckendste an diesem Ort ist die Allee, die zum Haupteingang des Museums führt. Das 1991 eröffnete, nationale Museum für moderne und zeitgenössische Kunst hat seinen Sitz im ehemaligen Gebäude des Royal Hospitals. Das Museum ist die führende Einrichtung für moderne Kunst und gibt einen kurzweiligen Überblick über alles, was zur Zeit in der irischen Künstlerszene Rang und Namen hat. Es ist nicht zu groß und somit auch für einen Besuch mit Kindern geeignet. Es gibt auch immer 1-2 Sonderausstellungen, die auch bei mehrfachen Besuchen für Abwechslung sorgen.
Grüne Oase mitten in der Stadt
Er ist nicht unbedingt eine Sehenswürdigkeit im engeren Sinne, aber früher oder später sollte jeder Besucher von Dublin in Saint Stephen’s Green, Dublins größtem und bekanntesten Park landen. Er befindet sich mitten im Zentrum und ist so etwas wie die grüne Lunge der Stadt, mit einem großen Teich, kleinen Brücken, Schatten spendenden Bäumen, Spazierwegen, weiten saftig grünen Rasenflächen, farbenprächtigen Blumenbeeten und verspielten Springbrunnen. Seine Anfänge machte der Park im Übrigen als allgemeines Weideland für Kühe und Schafe vor den Toren der mittelalterlichen Stadt. Erst 1815 wurde das Gelände abgesteckt und eingezäunt, 1880 schließlich ließ Baron Ardilaun, ein Mitglied der Guinness-Familie, ihn neu bepflanzen und als öffentlichen Park herrichten.
Bummeln und Essen
Auf der Nordseite des Flusses Liffey befindet sich das Quartier Bloom, Dublins italienisches Viertel. Es hat weniger an Sehenswürdigkeiten, Statuen oder ähnlichem zu bieten, sondern begeistert Besucher vor allem durch seine Einkaufsmöglichkeite. Hier findet man italienische Designerware und eine Riesenauswahl an Schuhen. Auch das Beste aus der italienischen Küche bekommt man im Quartier Bloom ebenfalls frisch serviert. Wer also einen Einkaufsbummel mit italienischem Lebensgefühl verbinden möchte, ist hier genau richtig.