Im Urlaub und auf Reisen legen sich viel zu viele Menschen aus einer Laune und/oder unter Alkoholeinfluss unter die Nadel. Vor allem in asiatischen Ländern sind Tattoos im Vergleich zu den Preisen in deutschen Studios oft richtige Schnäppchen. Neben gesundheitlichen Risiken gibt es jedoch noch eine lange Liste an Dingen, die man beachten sollte, damit zu Hause angetroffen nicht als erstes eine Laserbehandlung auf dem Programm steht.
Das Tätowieren besitzt eine lange Tradition und gehört in manchen Ländern einfach zur Kultur dazu. Tattoos kannte man schon vor mehr als 7.000 Jahren. Währen heute Stars und Sternchen ihre Tattoos öffentlich zur Schau tragen, war es damals unter anderem die Gletschermumie Ötzi.
Es ist noch nicht so lange her, da dachte man in Deutschland bei Tattoos gleich an die Ganzkörper-Tattoos der Schaubuden-Freaks oder typische Seemänner-Motive. Heute ist die Kunst auf der Haut schon recht Salonfähig und auch nicht mehr automatisch das Zeichen einer bestimmten Milieu-Zugehörigkeit.
Erst Nadel, dann Laser
Ob auf Malle oder in Thailand, Urlaubstattoos sind noch immer beliebt. Heute ist es vielleicht nicht mehr das berühmt-berüchtigte Arschgeweih. Laut Duden: geschwungene Tätowierung am unteren Rücken, deren Form an ein Geweih erinnert. Der Gang ins Tattoo-Studio ist jedoch noch immer viel zu oft zu unüberdacht und impulsiv.
Oft reich schon mal ein “Guck mal, ein Tattoo-Studio!” oder “Du traust dich ja eh nicht!” und man kehrt mit einem unerwünschten und vor allem bleibenden Souvenir nach Hause zurück. Die Laserbehandlung danach ist sowohl schmerzhafter wie auch beträchtlich teurer wie der Tintenfleck. Ob zu Hause oder auf Reisen, man sollte sich den Schritt unter die Nadel also gut überlegen.
Im Fernsehen sind es oft vor allem die negativen Berichte, die die Runde machen: “Im Studio wurde mit unsauberen Nadeln gearbeitet!” “Sie tätowieren auch Minderjährige ohne Einverständnis der Eltern!” “Man tätowierte Betrunkenen, der am nächsten Morgen beim Blick in den Spiegel sein blaues, schwarzes oder farbiges Wunder erlebte.” So oder so ähnlich.
Nicht alle Studios im Ausland sind jedoch automatisch unhygienisch oder verwenden Farben auf Autolack-Basis. Im Internet findet man heutzutage mit ein bisschen Recherche Berichte über Erfahrungen in Tattoo-Studios rund um die Welt. Auch wenn Sie an ein traditionelles Tattoo gedacht haben, irgendjemand hat es vor Ihnen sicher schon gemacht und darüber berichtet.
Nachdem Sie ein seriöses Studio gefunden haben:
- Sie machen einen Termin, um das Design auszusuchen und zu besprechen.
- Sie bringen einen Entwurf oder erstellen diesen zusammen mit ihrem Tätowierer.
- Sie machen einen Termin aus. Einmal drüber schlafen schadet nie!
- Oft kann man viele Details im Voraus schon per E-Mail klären.
- Dann kann es schon unter die Nadel gehen.
- In manchen Ländern ist bei der Terminbeantragung eine Teilanzahlung üblich.
- Augen zu und durch!
- Am Ende wird in der Regel ein Folienverband angelegt.
- Manchmal sind im Preis auch Pflegemittel enthalten, die Sie Zuhause nach Anleitung des Tätowierers anwenden sollten.
- Wenn möglich, sollten Sie nach zwei Wochen eine Nachprüfung machen, bei der eventuelle kleine Korrekturen gemacht werden.
Noch ein paar Tipps:
- Die Entscheidung sollte überlegt und vor allem nüchtern getroffen werden.
- Individuell und einzigartig kommt immer gut an. Delfine und Rosen sind out.
- Wenn Sie als Motiv Text in fremden Sprachen und Schriftzeichen wählen, sollten Sie auch wirklich sicher sein, was dieser bedeutet. Das selbe gilt für Symbole.
- Nur weil es günstig ist, muss es noch lange nicht groß sein. Sie werden es Ihr ganzes Leben mit sich tragen.
- Bepanten Plus mitbringen, für den Fall, dass Sie keine Pflegemittel im Studio bekommen. Sie sollten sich gut über die Behandlung informieren.
- Mit einem frischen Tattoo sollte man Wasser meiden. Falls Sie noch 10 Tage Strandurlaub vor sich haben, vergessen Sie es lieber!