Bei Reisen in andere Zeitzonen gerät unsere innere Uhr aus dem Gleichgewicht. Die Störungen im Wach- und Schlafrhythmus werden als Jetlag bezeichnet. Er kann einen nicht nur die ersten Tage im Urlaub vermiesen, sondern auch die Wiedereingewöhnung zu Hause schwer machen. Eine neue Jetlag-Studie glaubt nun eine einfache Lösung gefunden zu haben, wie man möglichst schnell wieder in den richtigen Rhythmus findet.
Jetlag entsteht vor allem dadurch, dass man die gewohnte Zeitzone verlässt, während sich die Armanduhr mit einen kurzen Handgriff auf die neue Zeitzone einstellen lässt, sieht es mit unserer inneren Uhr ganz anders aus. Abhängig vom Ausmaß der Zeitverschiebung und davon, ob man die Zeitzonen gen Osten oder gen Westen überspringt sind die Symptome mehr oder weniger schlimm. Bemerkbar macht sich der Jetlag durch wenige Tage anhaltende Schlaflosigkeit und Müdigkeit, gelegentlich aber auch durch Verdauungsprobleme, Stimmungsschwankungen und Orientierungslosigkeit. Das Internet ist voll von Tipps, wie man den Jetlag überwindet. Dabei reichen die gutgemeinten Ratschläge von dem Verzicht auf Alkohol und Koffein vor dem Schlafengehen über Blitzlichttherapien bis hin zur Einnahme kleiner Dosen Melanin, um dem Körper Müdigkeit chemisch vorzutäuschen. Eine durchschlagenden Effekt konnte bisher jedoch keine dieser Behandlungsmöglichkeiten verbuchen.

Nun gibt es eine neue Studie. Sie fand einen extrem einfachen Trick, der helfen soll Ihre innere Uhr wieder auf Kurs zu bringen: Essen Sie Frühstück, Mittagessen und Abendessen zu den Uhrzeiten, an denen Sie sie auch daheim essen würden. Wenn Sie also für gewöhnlich morgens 8 Uhr frühstücken, warten Sie nicht Ihren Hunger ab, sondern frühstücken Sie 8 Uhr (Ortszeit des Urlaubsortes). Laut Studie werden damit sofort Jetlag-Symptome verringert.
Cristina Ruscitto, Autorin der Studie und Forscherin am Institut für Psychologie an der University of Surrey, erklärt, dass der Zusammenhang zwischen Mahlzeiten und dem zirkadianen Rhythmus schon lange bekannt sei. Denn neben der „inneren Uhr im Gehirn gebe es auch innere Uhren in anderen Organen, beispielsweise dem Verdauungstrakt“. Die regelmäßigen Mahlzeiten geben dem Körper also Informationen darüber, wo im Tagesablauf er sich befindet.

Um ihre Hypothese zu überprüfen untersuchte Ruscitto 60 Flugbegleiter auf Flügen mit großer Zeitverschiebung. Die Hälfte der Versuchsteilnehmer sollte nach einem festgelegten Plan ihre Mahlzeiten einnehmen, die andere Hälfte durfte essen wie und wann sie wollte. Nach zwei Tagen berichtete die Gruppe, die regelmäßig Mahlzeiten einnahm von signifikant weniger Jetlag-Symptomen.
Denken Sie also daran, wenn Sie das nächste Mal unter Jetlag leiden – einfach regelmäßig essen!