Ein Kind entscheidet sich, von Zuhause wegzulaufen. Wenn es sich beim gewählten Transportmittel und ein Flugzeug handelt, kling der Plan schon recht gewagt. An einer der Sicherheitskontrollen fliegen die Kids sicher auf, würde man denken. Ein 11jähriger Junge aus England flog jedoch nicht auf. Er flog, von Manchester nach Rom. Ein Ausnahmefall aber kein Einzelfall.
Letzte Woche machte Liam Corcoran weltweit Schlagzeilen. Der Junge trennte sich laut Medienberichten bei einem Einkaufsbummel von seiner Mutter. „Einfach weglaufen“ war das Motto. Und dann ging es schon vom Einkaufszentrum zum Flughafen, durch alle Sicherheitskontrollen und zu einem Jet2-Flugzeug nach Rom.
Man würde denken, dass an diesem Punkt jemand versuchen würde, seine Personalien oder seine Bordkarte zu überprüfen. Man Fragt sich auch, wie den keinem der Unterschied zwischen der Anzahl der Passagiere im Flugzeug und der eingescannten Bordkarten nicht aufgefallen ist.
Angeblich schloss sich der Junge an eine Familie mit Kindern an und konnte so unter dem Radar bleiben. Ein peinlicher Vorfall für den Flughafen direkt vor dem Beginn der Olympischen Spiele. Es folgten Untersuchungen und Suspendierungen. Ein Flughafensprecher in Manchester erklärte jedoch: „Die Sicherheit der Passagiere und des Flugzeugs waren zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt.“
Erst im Flugzeug fiel der Junge ein paar Mitreisenden auf. Diese wunderten sich über die Abwesenheit einer Aufsichtsperson. Als Liam von der Bordcrew angesprochen wurde, gab er gleich alles zu. Der blinde Passagier wurde dem Flughafen in Manchester gemeldet, Polizei und die Mutter des Jungen wurden verständigt.
Für den Jungen gab es in Rom keinen Stadtrundgang. Nach der Landung musste er schön auf seinem Platz sitzen bleiben und auf den Rückflug nach Manchester warten, wo ihn auch schon seine Mutter und wahrscheinlich auch Hausarrest erwarteten.
Andere Zeiten andere Abenteuer
Sie meinen dies Geschichte klingt unglaublich? Keith Byrne (10 Jahre) und Noel Murray (13 Jahre) haben es noch viel weiter geschafft, ohne Eltern, Tickets und Reisepässe. Die Geschichte der Ausreißer ereignete sich zwar schon im Jahr 1985, dafür ist sie aber nicht weniger interessant.
Die Kinder aus Dublin legten den Weg bis zum Flughafen Heathrow zuerst mit der S-Bahn, der Fähre und dem Zug zurück. Schon das scheint eine beachtliche Leistung für zwei unbeaufsichtigte Knirpse. Am Flughafen Fragten Sie einen zufälligen Reisenden, wohin er den fliege und folgten ihm einfach… nach New York.
An den Sicherheitschecks vor der Air India Maschine benutzen die zwei einfach die Ausrede, die Eltern kämmen gleich nach. Byrne kann sich noch erinnern, dass ihm das Essen an Bord viel zu Scharf war und dass er sich einen James Bond Film angeschaut hatte. Am Flughafen JFK in New York angekommen, begingen die zwei dann den entscheidenden Fehler.
Sie fragten einen Polizisten nach den Weg in die Stadt. Ihre Eltern wurden verständigt und nach einem kurzen Aufenthalt auf der Polizeistation wurden die zwei zu richtigen Stars. Sie schafften es auf die Titelseiten mehrerer New-Yorker Zeitungen und durften in einer Fünf-Sterne-Suite mit fünf Bodyguards übernachten. Obwohl das letzte vielleicht auch eine Sicherheitsmaßnahme war.
Abenteuer für die Kids oder Albtraum für die Eltern?