Die Greeter Initiative wurde in den 1990er Jahren in New York gegründet. Vor ein paar Jahren wurde die Idee aus den USA zu uns nach Europa eingeflogen. Seitdem erobert sie langsam die Metropolen des alten Kontinents mit kostenlosen Stadtführungen, bei denen Einheimische und Zugereiste Besuchern die versteckten Ecken ihrer Stadt näher bringen.
In den meisten Metropolen, die gerne von Städtereisenden frequentiert werden, kann man die kleinen Touristenstände, die Stadtführungen anbieten, nur schwer übersehen. Da sind manchmal schon recht ausgefallene Sightseeing-Touren dabei. So können Sie zum Beispiel Köln mit verbundenen Augen erkunden oder London und Prag mit Obdachlosen entdecken.
Wer eine kostenlose Alternative zu der klassischen Standführung zu Fuß oder mit dem Bus sucht, dem helfen in immer mehr Städten auch sogenannte Greeter weiter. Diese bieten alternative Standrundgänge für alle, die ihr Reiseziel aus der Sicht der Einheimischen kennenlernen möchten.
Ein Spaziergang im kleinen versteckten Park, ein Kaffee auf der Terrasse um die Ecke oder ein Besuch einer Fotoausstellung in einem Biergarten… Egal ob Einheimische oder Zugezogene, die Greeter kennen die besten Plätze und wissen immer was los ist.
Komm als Gast – geh als Freund!
Mit diesem Slogan werben die Berliner Greeter um ihren kostenlosen Service. Auf deren Seite findet man auch eine Liste von Werten, denen sich alle verschrieben haben:
- Greeter arbeiten ehrenamtlich, sie bereiten all Ihren Besuchern einen freundlichen Empfang.
- Greeter begrüßen einzelne Gäste bzw. sehr kleine Gruppen bis maximal 6 Personen. Im Vordergrund steht der Dialog zwischen Greeter und Gast.
- Der Spaziergang mit einem Greeter ist kostenlos.
- Alle Gäste und Ehrenamtliche sind ohne Diskriminierung willkommen.
- Die Greeterprogramme unterstützen nachhaltigen Tourismus. Sie respektieren die natürliche und soziale Umwelt und fördern die kulturelle Entwicklung lokaler Gemeinschaften. Greeter fördern das Image ihres Heimatortes / ihrer Region.
- Die Greeterprogramme bieten Greetern und Gästen die Möglichkeit zum gegenseitigen kulturellen Austausch. Sie helfen beim Aufbau einer besseren Welt, indem sie Kontakt von Mensch zu Mensch herstellen.
Bei den Greeter-Touristentouren sollten vor allem die Gastrundschaft und das Gespräch mit dem Besucher im Mittelpunkt stehen. Da bleibt keine Führung wie die andere. Wer schon mal im Rahmen von Couchsurfing (egal ob als Gast oder Gastgeber) Erfahrung mit ähnlichen Stadtrundgängen gesammelt hat, der weiß, sie sind anstrengend aber auch spannend.
In Deutschland können Sie derzeit neben Berlin auch in Hamburg, München und in der Rhein-Ahr Region von den Touren der Greeter profitieren. Aber auch das weltweite Netz der Greeter wächst ständig.