Im Oktober konnte man die Internetseite der Japanischen Fremdenverkehrszentrale tagelang kaum oder überhaupt nicht aufrufen. Der Grund war die Meldung, dass die Tourismusbehörde 2012 tausende Flugtickets in das Land der aufgehenden Sonne verschenken wird. Das Interesse war groß und die Freude auch. Die 10.000 Touristen werden jetzt jedoch leer ausgehen. Die Japanische Regierung hat das Budget für die Aktion nämlich nicht genehmigt.
Nachdem im Oktober von der japanischen Tourismusagentur die Aktion angekündigt wurde, konnte man sich auf der Internetseite der Fremdenverkehrszentrale vor Nachfragen kaum retten. Die versprochenen Flugtickets sollten nach der Tsunami- und Erdbebenkatastrophe im März den Tourismus um den betrofffenen Regionen erneut auf Touren bringen.
In der Japanischen Wirtschaft spielt der diesenämlich eine wichtige Rolle. Somit war der Einbruch von 50 % bei den Besucherzahlen ein schwerer schlag war. Im Land ist schon längst alles wieder zur Normalität zurückgekehrt, die Touristenzahlen erholen sich jedoch nur sehr langsam.
Wiederaufbau statt Werbeaktion
Mit den Freitickets wollte man wieder mehr Besucher in die betroffenen Regionen locken. Es wurden sogar schon ungefähre Teilnahmebedingungen veröffentlicht. Jetzt aber machte die Regierung den Spekulationen um die Aktion Fly to Japan! ein Ende. Das Budget für die Kampagne wurde nämlich nicht freigegeben. Als Grund wird Geldmangel wegen dem Wiederaufbau angegeben.
Die Tourismusbehörde bedauerte am 26. Dezember die Entscheidung der Regierung in einer Pressemeldung und bat um Verständnis. Die Entscheidung und Bedenken sollten nach Worten von Kylie Clark die Touristen von einer Japan-Reise jedoch nicht abhalten. Vor allem weil die beliebtesten japanischen Reiseziele Tokyo, Kyoto, Hakone, Osaka, Hiroshima, Sapporo und Okinawa außerhalb der betroffenen Gebiete liegen.
“Es ist uns bewusst, dass diese Entscheidung auf der ganzen Welt tausende Menschen enttäuschen wird. Wir hoffen jedoch, dass dies verstehen werden, dass es seitens der Regierung unpassend wäre, freie Flugtickets nach Japan zu verteilen, während in den betroffenen Städten und Dörfern noch immer Geld für den Wiederaufbau gebraucht wird.“
Kylie Clark, Japanischen Tourismusbehörde
Das sollte aber nicht heißen, dass Japan den Touristen den Rücken kehrt. Kylie Clark von der japanischen Tourismusbehörde meinte diese seien noch herzlicher willkommen als je zuvor. Für potenzielle Japan-Reisende gäbe es zahlreiche günstige Möglichkeiten, über die ihre Internetseite informiere.
Ob es sich bei den 10.000 Flugtickets um einen Werbegag oder eine zu gute Absicht der Tourismusbehörde handelte, können Sie selber entscheiden. Leider werden Sie für ein Flugticket nach Japan auch in 2012 bezahlen müssen.
Wenn Sie eine Reise ins Land der aufgehenden Sonne planen, sollten Sie also schon ein halbes Jahr vor Ihrer Abreise nach erschwinglichen Flugtickets suchen.