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Vor knapp zwei Monaten haben sich die Bürger und Bürgerinnen des Vereinigten Königreiches an der Wahlurne knapp für einen Austritt der Inselnation aus der EU entschieden. Die ersten Folgen spürten die Briten bereits am Folgetag mit dem Absturz von Pfund und Aktien, doch über den Sommer hat sich gezeigt: Auch für den Tourismus blieb der Brexit nicht ohne Folgen – warum die aber vielleicht positiv für Großbritannien und Nordirland sein können, erklären wir kurz.

Das Vereinigte Königreich war schon immer ein beliebtes Ziel für Touristen. Im vergangenen Jahr besuchten 36 Millionen die Inseln. In diesem Jahr sollen es noch mehr sein.
Das Vereinigte Königreich war schon immer ein beliebtes Ziel für Touristen. Im vergangenen Jahr besuchten 36 Millionen die Inseln. In diesem Jahr sollen es noch mehr sein.

Bereits vier Wochen nach dem Votum sei die Zahl der gebuchten Flüge nach Großbritannien um rund 4,3 Prozent in die Höhe geschnellt, berichtet die Reiseauskunftsfirma „Forward Keys“, die sich auf Buchungsdaten von mehr als 200.000 Reisebüros und Online-Reiseportalen beruft. Vor allem aus Hongkong, den USA und Kanada strömen Besucher auf die Inseln.
Die Tourismusbranche gehört daher eindeutig zu den Gewinnern der Brexit-Krise.

Alles hängt am Pfund

Den Grund für den plötzlichen Boom im britischen Tourismussektor sehen Experten nicht etwa in einer neu entflammten Popularität des englischen Königshauses – obwohl die Royals heute so beliebt sind wie nie –, sondern darin, dass Gäste aus dem Ausland die Schwäche des Pfunds nutzen, um das Land so kostengünstig wie noch nie für sich zu entdecken. Die Währung des Inselstaates war unmittlebar nach dem Votum auf den tiefsten Stand seit 1985 gestürzt und hat sich seitdem nicht erholt. Heute steht das Britische Pfund bei rund 1,17 Euro und ist damit um knapp 20 Eurocent günstiger als noch im Vorjahr (Stand 29. August 2015).

Das Britische Pfund hat im Vergleich zum Vorjahr ganze 20 Eurocents an Wert verloren. Dadurch wird der Urlaub für deutsche Touristen merklich günstiger.
Das Britische Pfund hat im Vergleich zum Vorjahr ganze 20 Eurocents an Wert verloren. Dadurch wird der Urlaub für deutsche Touristen merklich günstiger.

Andererseits verbringen auch mehr Briten ihren Urlaub in der Heimat. Denn mit dem schwächelnden Pfund ist für sie ein Urlaub im Ausland teurer geworden. So entdecken viele Briten diesen Sommer die Reize der englischen Seebäder, zum Beispiel des lauschigen Bath, der schottischen Highlands oder etwa der walisischen Küsten wieder.

Viele Briten entdecken ihre Heimatliebe wieder und verbringen den Urlaub etwa im beschaulichen Seebad Bath.
Viele Briten entdecken ihre Heimatliebe wieder und verbringen den Urlaub etwa im beschaulichen Seebad Bath.

Touristenplus macht sich nicht überall bemerkbar

Bemerkbar macht sich die Zunahme des Tourismus im täglichen Leben der Hauptstadt Großbritanniens jedoch kaum. In London scheinen die paar Touristen mehr oder weniger auf die Masse gesehen gar nicht aufzufallen. Vor dem Buckingham Palace zum Wachwechsel herrschte schließlich schon immer touristische Betriebsamkeit. Dass eine Führung durch den königlichen Palast nun umgerechnet nur noch rund 25 Euro statt knapp 30 Euro, ist ein Plus für die Besucher, aber laut Touristenbüros kein entscheidendes Argument. Auch die Unterkünfte sind diesen Sommer ebenso ausgebucht wie bereits im Vorjahr.

Egal ob Buckingham Palace, Madame Tussauds oder der Tower of London (Bild) - die Eintrittspreise zu den Sehenswürdigkeiten, rechnet man sie in Euro um, sind günstiger geworden.
Egal ob Buckingham Palace, Madame Tussauds oder der Tower of London (Bild) – die Eintrittspreise zu den Sehenswürdigkeiten, rechnet man sie in Euro um, sind günstiger geworden.

Brauche ich bald ein Visum?

Hinsichtlich der Einreisebestimmungen hat sich seit dem Brexit nichts verändert: Wie bereits zuvor müssen Urlauber aus Deutschland und der EU am Flughafen oder gegebenenfalls am Hafen ihren Reisepass oder Personalausweis vorzeigen. In absehbarer Zeit wird sich daran auch nichts ändern. Der tatsächliche Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) dauert, sobald er denn eingeleitet wird – dies ist nach aktuellem Stand frühestens Ende 2017 der Fall – ganze zwei Jahre.

Wie sich die Situation des Britischen Pfund jedoch in nächster Zeit entwickeln wird, hängt zu großen Teilen von der innenpolitischen Stabilität des Landes als auch seinen Verhandlungen mit der EU ab. Wer schon immer einmal eine Reise nach London, Edinburgh oder andere großartige Städte Großbritanniens machen wollte, sollte daher in den nächsten Monaten die Gelegenheit beim Schopfe packen.

Fotos: Flag – Great Britain von Vaughan Leiberum, Picadilly Circus von Carlos RM, 50 pound note fan von Images Money, Bath von m thierry, remember – tower of london, uk von Photasia / Flickr cc.

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