Die Malediven gelten ja als das Urlaubsparadies schlechthin. Falls Sie das nötige Kleingeld dazu haben, können Sie auf den 87 für den Tourismus genutzten maledivischen Inseln Spas und Spaß in vollen Zügen genießen. Im Urlaubsparadies ist jedoch nicht alles paradiesisch. Während in den Resorts vor allem auf Entspannung wert gelegt wird, spannt sich die Lage in der Hauptstadt Malé zu.
Seit den Unruhen Anfang des Jahres, hat sich die Lage auf den Malediven zwar längst beruhigt, der ehemalige Präsident des Inselstaates Mohamed Nasheed warnt jedoch vor dem Weg, den die neue Führung eingeschlagen hat. Gegenüber dem Portal Telegraph Travel erklärt er, dass die Verbote und die starke Islamisierung im Staat auch folgen für die Urlaubsinseln haben könnten.
Im Urlaubsparadies ist nicht alles paradiesisch
Die Malediven bestehen aus insgesamt 1.196 Inseln. Davon sind rund 220 bewohnt und weitere 87 beherbergen die von Sonnenanbetern rund um die Welt so beliebten Hotels, Resorts und Bungalows. Die Bevölkerung der Malediven bekommt nicht viel von dem Glanz und Glimmer des Urlaubsparadieses zu spüren.
Laut der Maledivischen Demokratischen Partei leben 42 % der Malediver von weniger als 90 Cent pro Tag. Einer der Gründe für die alles andere als paradiesische Lage im Inselstadt sind auch die neuen Verbote und Richtlinien des Ministeriums für Islamische Angelegenheiten.
Dieses wollte noch im September unanständiges Tanzen zwischen Frauen und Männern verbieten, mit Ausnahme von Militärparaden und Kinderfesten. Auf der Twitter-Seite des Ministeriums wurden Musik, Lieder und Tanzen sogar als Sünden Kategorisiert. Die Richtlinie entsprach zum Glück nicht dem maledivischen Recht und wird deswegen nicht durchgesetzt.
Spiegel Online zitierte dazu den Präsidentensprecher Abbas Riza: “Es gab kein Tanzverbot und wird nie eines geben.” Die Malediven seien auch weiterhin eine “sehr tolerante Gesellschaft und ein Beispiel für die Welt”. Islam ist auf den Malediven Staatsreligion. Freizügigkeit und Alkoholkonsum werden nur auf den Urlaubsinsel geduldet.
Schluss mit Bikini und Alkohol?
Das Urlauberparadies im Indischen Ozean erfüllt seinen Gästen jeden Wunsch. Außerhalb der Urlaubsinseln sollten die Besucher jedoch die strengen Regeln, an die sich auch die Einheimischen halten müssen, respektieren. Alkohol und somit auch seine Einfuhr sind im Inselstaat strikt verboten. Auch in Hotels auf Malé werden Sie vergeblich nach alkoholischen Getränken suchen. Die einzigen Ausnahmen sind die Urlaubsinseln.
Vorsicht Playboy-Fans! Verboten ist auch die Einfuhr von Magazinen die Oben-ohne-Aufnahmen von Frauen enthalten. Diese werden auf den Malediven nämlich als Pornographie eingestuft. Bei FKK oder Sonnenbaden ohne Oberteil drohen Strafen von umgerechnet bis zu 770 Euro uns sogar Ausweisung aus dem Land. Aus da drückt man auf einigen der Urlaubsinsel oft (noch) ein Auge zu.
Der ehemalige Präsident Mohamed Nasheed warnt von der konstanten Radikalisierung des Staates und folglich auch der Beschäftigten der Urlaubsresorts, die einen Einfluss auf den Tourismus im Staat haben könnten. Wegen der Wichtigkeit des Tourismus ist ein komplettes Alkohol- und Spa-Verbot jedoch zu bezweifeln.