Sie machen demnächst Urlaub im Ausland und möchten dabei auch die Drehorte Ihrer Lieblingsserie besuchen? Oder wundern Sie sich seit Ihrem letzten Kinobesuch einfach, wo die eine bestimmte Filmszene gedreht wurde? Infos zu den Filmsets und Locations finden Sie bei Google und natürlich bei Filmtourismus.de, dem Reiseblog für Setjetter und alle, die es werden möchten. Seine Autorin Andrea David gewährte uns einen Blick hinter die Kulissen.
Sie kennen vielleicht das aufregende Gefühl, wenn man auf Reisen zufällig einen Ort wiedererkennt, den man zuvor in einem unvergesslichen Film im Kino oder in seiner Lieblingsserie im Fernsehen gesehen hat. Dann sind Sie bei Filmtourismus.de bestens aufgehoben! Dieser Reiseblog für Setjetter bietet nämlich Inspiration und Information für die perfekte Filmreise.
Name: Andrea David
Blog: Filmtourismus.de
Reiseutensil, das nie fehlen darf: iPhone.
Am öftesten zu Hause vergessen: Ladekabel.
Rucksack oder Koffer? Früher Rucksack, heute Koffer.
Zelt oder Hotel? Hotel oder privates Zimmer.
Roadtrip oder Flugreise? Roadtrip.
Allein, zu zweit oder in der Gruppe? Je nach Reiseziel und Gelegenheit.
Letztes Reiseziel: Dänemark, auf den Spuren der Filme mit Mads Mikkelsen.
Nächstes Reiseziel: Bekannte Drehorte in Südschweden.
Nicht nur in Deinem Blog, schon in Deiner Diplomarbeit dreht sich alles um das Thema Filmtourismus. Wie und wann hast du Deine Leidenschaft für die “bewegten Bilder” und die damit verbundenen Reisen entdeckt?
Das war auf einer Reise nach Schottland, noch vor den Harry-Potter-Filmen. Dort habe ich, eigentlich mehr durch Zufall, einige Filmschauplätze wieder erkannt, z.B. aus “Highlander” und “Braveheart”. Ich fand es sehr spannend, dass die Orte, die man schon mal in einem Film gesehen hat, so intensiv auf einen wirken. Ein Ort, den man mit einer Geschichte verbindet, hat einfach eine besondere Bedeutung und Anziehungskraft. Egal ob diese fiktiv ist oder nicht.
In Deinem Blog entführst Du uns zu sehenswerten Filmschauplätzen rund um die Welt. Wie viele hast Du auf Deiner persönlichen Bucket List schon abgehakt?
So genau weiß ich das gar nicht, ein paar hundert sind es aber sicher, vielleicht sogar schon über tausend, wenn man jedes Gebäude für sich nimmt. Und natürlich kommen ständig neue hinzu. Auf dem Blog wird es künftig zudem Gastartikel von anderen Autoren geben, da ich z.B. bei den Serien allein schon mit ansehen gar nicht hinterher komme. Netterweise stellen mir auch Freunde und Nutzer immer mal wieder Fotos und Infos von ihren Reisen zur Verfügung.
Hat es Dir ein Film oder ein Land besonders angetan?
Meine erste große Filmreise ging nach North Carolina, an die Ostküste der USA. Ich hatte damals alle Staffeln von “Dawson’s Creek” gesehen und wollte unbedingt zu den Drehorten. Mit dem passenden Soundtrack im Gepäck und der wirklich traumhaften Landschaft dort, konnte man wunderbar in die Geschichte eintauchen. Nach L.A. und New York gilt North Carolina in den USA als absolute Filmhochburg. Unterwegs kam ich daher noch an vielen anderen Schauplätzen, wie z.B. aus “Nell”, “Forrest Gump” und “Dirty Dancing” vorbei. Die letzten Jahre wurden auch die meisten Nicholas-Sparks-Romane dort verfilmt. Die gefühlvollen Geschichten passen meiner Meinung nach perfekt in diese Kulisse. Für mich daher immer noch ein absoluter Sehnsuchtsort.
Könntest Du uns kurz Deine Top 3 Filmreisen vorstellen?
Besonders geballt und beeindruckend finde ich die Drehorte in New York, London und Paris. Daher kann ich da gar nicht oft genug hinfahren. Mit jedem neuen Film kann man die Städte wieder aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Ein herrlicher Nebeneffekt von Filmreisen ist, dass man auch noch mal ganz andere Ecken und Viertel einer Stadt kennen lernt. Da ich es zudem liebe, mir Filme anzusehen, an deren Drehorte ich schon war, ergibt sich ein riesiges Film-Repertoire. Dadurch entsteht ein ständiges Wechselspiel zwischen Filmen und Reisen. In allen drei Städten gibt es übrigens auch geführte Touren zu Filmschauplätzen, jede für sich ein Erlebnis, z.B. die Sex-and-the-City-Tour in New York oder die James-Bond-Tour durch London.
(Offizielle) Touren zu den Drehorten von Filmen und Serien sind ja nicht immer die günstigsten. Schwörst Du trotzdem darauf, oder kann es auch mal in Eigenregie zu den Filmschauplätzen gehen?
Das kommt darauf an. Gibt es eine Tour, bei der ich mir die passenden Filmausschnitte ansehen kann oder viele Hintergrundinfos bekomme, lohnt es sich meistens. Ich finde es schön, sich mal für ein paar Stunden mit Gleichgesinnten führen zu lassen, und an manche Drehorte kommt man auch nur über diese Weise. Drehorte in Eigenregie ausfindig zu machen, bedarf etwas Vorrecherche, macht dann aber auch richtig Spaß. Es ist so eine Art moderne Schnitzeljagd und wenn man dann am Ziel ist und etwas wiedererkennt, ist das schon ein tolles Gefühl.
Von Trekkies bis zu Tolkien-Fans, was sind es für Menschen, die ihren Lieblingsfilmen nachreisen?
Das ist wahnsinnig unterschiedlich. Bei mir auf dem Blog tummeln sich z.B. gleichermaßen Fans von “Sturm der Liebe” oder “Game of Thrones”. Ich behaupte mal, dass diese wenig gemeinsam haben, außer dass sie sich in ihrem Serienkosmos bestens auskennen. Dadurch sind eigentlich fast alle Altersstufen abgedeckt. Mir gefällt auch nicht jeder Film, aber ich kann fast immer nachvollziehen, dass jemand aus einer Filmreise einen emotionalen Nutzen zieht. Dazu gibt es viele Menschen, die jetzt zwar nicht die absoluten Filmfreaks sind, sich jedoch gerne mal von den Bildern auf Leinwand oder Bildschirm zu einer Reise inspirieren lassen. Die fahren dann z.B. auch wegen “Herr der Ringe” nach Neuseeland, legen aber nicht so viel Wert darauf, die konkreten Drehorte zu sehen, geschweige denn in Hobbit-Montur auf dem Schicksalsberg zu stehen. Kurz: nicht alle Filmtouristen sind Nerds. 😉
Du sagst ja, Du möchtest Deine Leser mit dem Setjetting-Fieber anstecken. Was macht einen guten Setjetter oder eine gute Setjetterin aus?
Sie sind in der Lage, sich einer Illusion oder Story hinzugeben. Beim Setjetting bekommt das Reiseziel noch mal eine ganz besondere Bedeutung, die nicht jeder erkennt. Jemand der mit fiktiven Geschichten allgemein nichts anfangen kann oder die Dinge lieber nüchtern betrachtet, wird wohl auch kein Setjetter. Insgesamt habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass nach längerem Nachdenken fast jedem ein Filmschauplatz einfällt, an dem er gerne einmal wäre. Oftmals sind es dann Serien und Filme, die man schon seit der Kindheit kennt und die das Bild eines Ortes stark geprägt haben. Mit den Informationen auf meinem Blog hoffe ich zudem überzogene Erwartungen etwas zurückschrauben zu können. Manche Kulissen entstanden eben nur im Studio oder wurden im Laufe der Zeit abgerissen. Da kann die Enttäuschung vor Ort schon mal groß sein.
Was würdest Du Fans raten, die schon während der Dreharbeiten vor Ort vorbeischauen möchten?
Über die Onlinekanäle der entsprechenden Filmförderungen und Filmstudios oder auch Dienste wie On Location Vacations erfährt man viel über laufende Produktionen. Aus Sorge, dass Leute vor Ort die Produktion stören und damit verzögern könnten, wird der genaue Ort jedoch meist geheim gehalten. Das kann ich gut verstehen, bedeutet doch jeder Drehtag, den man länger braucht, erhebliche Kosten für die Produktion.
Welcher Film oder welche Serie weckte bei Dir als letztes die Lust, die Koffer zu packen?
Ich habe im Kino “Das erstaunliche Leben des Walter Mitty” gesehen und war von den atemberaubenden Bildern aus Island schwer beeindruckt. Seither steht das Land sehr weit oben auf meiner Bucket List. Dort wurden übrigens sogar die Szenen gedreht, die im Film in Grönland und Afghanistan spielen. Faszinierend, wenn ein Reiseziel problemlos in mehrere Rollen schlüpfen kann.
Falls Dich Scotty in diesem Moment an einen beliebigen (Dreh-)Ort beamen könnte, welche Koordinaten würdest Du wählen?
Die Kualoa Ranch auf Oahu, Hawaii – traumhafter Drehort von Jurassic Park und Jurassic World, der 2015 in die Kinos kommt.
Und noch ein wenig Inspiration (da der Film auch uns so gut gefallen hat):
“Das erstaunliche Leben des Walter Mitty”